Saarland

 

Land im Südwesten Deutschlands, mit Ausnahme der Stadtstaaten das kleinste Bundesland mit 2570 km2 und 1,1 Mio. Einwohnern; Hauptstadt ist Saarbrücken.

Verwaltungsmäßig gliedert sich das Saarland in einen Regierungsbezirk, einen Stadtverband und 5 Landkreise.

Landesnatur 

Landschaftlich hat das Saarland im Norden Anteil am flach gewellten Saar-Nahe-Hügelland, das dem südlichen Hunsrück vorgelagert ist und von vulkanischen Kuppen überragt wird. Süden und Osten nehmen ein niedrigeres Hügel- und Stufenland ein, das z. T., besonders im Saar- und Bliesgau, recht fruchtbar, z. T. auch dicht bewaldet ist, besonders im sog. Saarkohlenwald und im Warndt.

Bevölkerung 

Die Bevölkerung spricht im Norden die moselfränkische, im Süden die rheinfränkisch-pfälzische Mundart. Sie wohnt vorwiegend in industriellen Klein- und Mittelstädten und Großdörfern. Neben Saarbrücken sind die größten Städte Neunkirchen, Völklingen und Homburg

Wirtschaft 

Die wirtschaftliche Bedeutung des Saarlands liegt im Steinkohlenbergbau, der rund ein Siebentel der Förderung der Bundesrepublik Deutschland liefert. Neben großen Hüttenwerken gibt es Betriebe der Metallverarbeitung und des Maschinenbaus, der chemischen, Elektro-, Kunststoff-, Fahrzeug-, Textil- u. a. Industrie.

Geschichte 

Nach Beendigung des 1. Weltkriegs wurde das aus preußischen und bayerischen Landesteilen gebildete Saargebiet (offizielle Bezeichnung bis 1935) von Frankreich beansprucht, jedoch dem Völkerbund unterstellt. Frankreich erhielt das Eigentum an den Kohlengruben. 1935 wurde das Saarland nach einer Volksabstimmung (90% für Deutschland) wieder dem Deutschen Reich angegliedert. Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte 1947 der wirtschaftliche Anschluss an Frankreich und 1950 die politische Trennung von Deutschland. Das Saarland erhielt autonomen Status und überließ Frankreich die außenpolitische Vertretung. Die Opposition gegen diese Politik wurde unterdrückt und ausgeschaltet. 1955 lehnte die Saarbevölkerung das europäische Saarstatut, das die politische Trennung des Landes von Deutschland und den wirtschaftlichen Anschluss an Frankreich sanktionierte, mit 67% der Stimmen ab. Die deutschen Oppositionsparteien erhielten eine große Mehrheit im Landtag. Durch sechs deutsch-französische Verträge vom 27. 10. 1956 wurde das Saarland am 1. 1. 1957 zehntes Land der Bundesrepublik Deutschland. Um Frankreich allzu große Verluste zu ersparen, erfolgte die wirtschaftliche Rückgliederung erst zweieinhalb Jahre später, am 5. 7. 1959.

 

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